Jedes Jahr werden in der Schweiz Tausende Menschen mit Krebs diagnostiziert. Wenn es um Prävention und Früherkennung geht, gibt es noch viel Luft nach oben. Die Schweiz hat ein starkes Gesundheitssystem. Doch wenn wir Krebs noch früher erkennen und erfolgreicher behandeln wollen, müssen wir besser informieren, Zugangshürden abbauen und Prävention viel ernster nehmen. Verantwortung liegt nicht nur bei der Politik – sondern auch bei jedem Einzelnen, verfügbare Vorsorgeangebote aktiv zu nutzen.
Der 4. Krebsversorgungsmonitor 2024, durchgeführt vom Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag von MSD Schweiz, zeigt deutlich: Wir wissen zwar, wie wichtig Vorsorge ist – aber wir handeln nicht immer danach.
So sagen rund 90% der Befragten, dass Früherkennung und ein früher Behandlungsstart bei Krebs wichtig oder sehr wichtig sind. Trotzdem nutzen viele diese Angebote nicht: Nur 15% haben sich gegen HPV impfen lassen, nur 9% eine Lungenkrebsfrüherkennung gemacht. Auch Hautkontrollen oder Darmkrebsscreenings wurden seltener genutzt, obwohl sie helfen können, Krebs früh zu erkennen.
Was hält uns ab?
Ein wichtiger Punkt: Unklarheit über die Kostenübernahme. Viele wissen nicht, wer für die verschiedenen Untersuchungen zahlt. So glauben z. B. 54%, dass die Zusatzversicherung den Gebärmutterhalsabstrich übernimmt – dabei ist das nicht immer korrekt. Besonders bei neueren oder weniger bekannten Vorsorgemassnahmen wie der Lungenkrebsfrüherkennung herrscht Unsicherheit. 65% wissen hier nicht, wer zahlt.
Und trotzdem ist die Haltung der Menschen klar: 81% sagen, dass sinnvolle Krebsvorsorge vollständig durch die Grundversicherung gedeckt sein sollte.
Prävention braucht ein Update
Die Bevölkerung wünscht sich mehr Engagement im Bereich Prävention:
Digitale Lösungen und die Entlastung bei den Krankenkassenprämien werden ebenfalls stark befürwortet.
Trotzdem: Die Versorgung ist gut – noch
Dagegen wir die Qualität der Krebsversorgung sehr positiv bewertet – sogar noch besser als in den letzten Jahren. 87% der Befragten finden die Versorgung “hervorragend”, “sehr gut” oder “eher gut”. Besonders gut kommt die Versorgung in Spitälern (87%) und bei Medikamenten (75%) an.
Aber nicht alles ist rosig: Längere Wartezeiten bei Spezialisten, schlechte Informationsweitergabe und eine nicht immer optimale Koordination zwischen den Stellen wurden kritisiert. Auch der Zugang zu innovativen Therapien bleibt limitiert – klassische Chemo- und Strahlentherapien werden deutlich häufiger eingesetzt.
MSD Krebsversorgungsmonitor 2024, Früherkennung und Prävention: Möglicher Schlüssel für eine bessere Versorgung. gfs.bern. Download der Medienmitteilung unter: https://www.msd.ch/de/news/vierter-msd-krebsversorgungsmonitor-der-schweiz/ und des vollständigen Berichts unter: https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/krebsversorgungsmonitor-2024/
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